Stromversorgung

Trockenbatterien

Die im vergangeen Jahrtausend recht geläufigen, aber heute kaum noch anzutreffenden Zink-Kohle- oder Zink-Chlorid-Batterien (Typ Mignon/AA: R6 / UM3) sind für die meisten Taschenfernseher denkbar ungeeignet. Sie sind zwar schön leicht, liefern aber nicht genug Strom. Dadurch bricht die Zellenspannung zu stark ein und das gute Stück bleibt finster oder empfängt keine Sender. Ihre Kapazität liegt zudem kaum über der von einfachen Akkus, teilweise sogar darunter.

Herkömmliche Alkaline-Zellen der Kategorie Mignon/AA (LR6 / AM3) hingegen bieten Kapazitäten zwischen 2.500 und mehr als 3.000 mAh und halten in der Praxis oft länger als hochwertige Akkus. Beim Discounter kosten acht Stück von der Hausmarke oft weniger als 2 Euro, die Qualitätsunterschiede zwischen No-Name- und Markenprodukten sind nach meiner Erfahrung ziemlich überschaubar.

Lithium-Zellen im Mignon/AA-Format (FR6 / L91) wären eigentlich optimal für Taschenfernseher: Sie sind leistungsfähiger als die meisten Alkaline Zellen, 30 % leichter und haben selbst nach 10-jähriger Lagerung noch 85 % ihrer Ausgangskapazität. Wenn da nicht der Preis von 2 bis 3 Euro pro Stück wäre...

NiCd-Akkus

Nickel-Cadmium-Akkus sind hochstromfähig (brauchte man früher für Modellautos und Blitzgeräte, weniger für Taschenfernseher), dank Cadmium außerordentlich giftig und leiden am so genannten Memory-Effekt: Wird der Akku vor dem Aufladen nicht vollständig entladen, bilden sich auf den Elektroden kleine Kristalle und verringern die Möglichkeit, Ladung aufzunehmen. Werden NiCd-Akkus mehrmals hintereinander nicht vollständig entladen, sinkt die Kapazität merklich. In der Europäischen Union sollte es eigentlich längst keine Batterien und Akkus geben, die das Schwermetall Cadmium enthalten. Darauf verständigten sich schon Ende Dezember 2004 die EU-Umweltminister. Natürlich sind eine Reihe von Ausnahmen vorgesehen, aber für den Einsatz im Privathaushalt sollten NiCd-Akkus ja ohnehin längst kein Thema mehr sein.

NiMH-Akkus

Nickel-Metall-Hydrid-Akkus speichern im Vergleich zu NiCD-Akkus bei gleichem Volumen etwa 50% mehr Energie. Die Zellenspannung beträgt rund 1,3 Volt, die angegebenen Kapazitäten liegen zwischen 1.000 und über 3.000 mAh beim Mignon-Format. Ein Akku mit 2.000 mAh kann bei idealer Temperatur (ca. 20 °C) eine Stunde lang 2 Ampere bzw. zehn Stunden lang 200 mA abgeben. Die Leistung nimmt bei Temperaturen über 30 °C und unter 15 °C deutlich ab, bei -20 °C geht nichts mehr. Die Preise liegen zwischen 2 und 3 Euro pro Stück. Zellen im Format Micro (AAA) speichern derzeit bis zu 1.000 mAh und mehr. Bei guter Pflege ebenfalls bis zu 1.000mal wiederaufladbar.

Wie fast alle Akkutypen leiden auch NiMH-Zellen am so genannten "Lazy Effekt": Dieses Verhalten tritt auf, wenn die Zeit der Selbstentladung länger als die Zeit der aktiven Entladung in einem Verbraucher ist. Der Akku verhält sich beim Ladevorgang vorzeitig wie voll geladen. Viele Ladegeräte schalten bei einem solchen Spannungsverlauf zu früh ab bzw. auf Erhaltungsladung. Akkus, die diese Symptome zeigen, können durch vollständige Ladung und Entladung (gegebenenfalls mehrmals) wieder "trainiert" werden.

Nicht zu vernachlässigen ist die erwähnte Selbstentladung der Zellen: Während herkömmliche Batterien ihre Kapazität über einige Jahre halten, ist bei den meisten Akkus mit einem Kapazitätsverlust von 15 % pro Monat zu rechnen. Abhilfe versprechen so genannte LSD (Low Self Discharge) Ausführungen, eine der ersten am Markt war "eneloop". In diesen Zellen steckt nach einem Jahr Lagerung noch etwa 75 % des Nennladung, ein herkömmlicher NiMH-Akku ist nach dieser Zeit in der Regel leer. Einen ausführlichen Test dieser speziellen NiMH-Zellen samt einer detaillierten technischen Erläuterung veröffentlichte die Zeitschrift c't im Heft 22/2007 ab Seite 170, aktualisiert im Heft 15/2009 ab Seite 152.

Blei-Akkus (sealed lead-acid)

Blei-Akkus in Taschenfernsehern? Nicht ganz, aber fast: Von SONY gab es tatsächlich versiegelte Blei-Zellen für "Walkmänner". Der Akku vom Typ BP-700 lieferte 2 Volt Ausgangsspannung und konnte in tragbaren Kassettengeräten zwei Mignon-Zellen ersetzten. Die Kapazität betrug 500 mAh, laut Hersteller waren die Zellen etwa 200mal wieder aufladbar. Bei Panasonic gab's 1988 etwas ähnliches, mehr oder minder "fest" im Taschenfernseher TH-3PC1 eingebaut (Typ TNQ80701 / 8 Volt / 0,3 Ah). Ist wohl eher was für's Museum der Umweltsünden.

Litihum-Ionen Akkus im AA/AAA-Format

Obwohl normale Lithium-Ionen Akkus eine Zellenspannung von ca. 3.6 Volt aufweisen, ist es findigen Ingenieuren gelungen, Rundzellen mit 1,5 Volt in den handelsüblichen Formaten AA und AAA (Mignon / Micro) zu konstruieren. Allerdings sind dafür entweder spezielle Ladegeräte erforderlich, oder die Zellen verfügen über einen separaten Ladeanschluss, z.B. per USB-C. Im März 2023 stellte der Newsticker des heise-Verlages solche Akkus vor.

Lithium-Ionen und Lithium-Polymer Akkus in gerätespezifischen Ausführungen

Hohe Energiedichte, geringe Selbstentladung und die Realisierbarkeit einer recht genauen Ladestandsanzeige - das sind nur ein paar der Vorteile dieser Akku-Technologie. Leider liegt die Zellenspannung bei ca. 3,6 Volt und damit weit jenseits der bei Rundzellen üblichen 1,5 Volt. Lithium-Ionen und Lithium-Polymer Akkus kommen daher fast immer in proprietäterer Bauform, d.h. speziell auf des jeweilige Endgerät angepasst, zum Einsatz. Bei Taschenfernsehern mit DVB-T Empfangsteil gehören sie erfreulicherweise meist zur Standardausrüstung. Ob man allerdings nach Jahren noch einen passenden Akku für sein Gerät bekommt (oder an einen fest eingebauten vernüftig rankommt), steht in den Sternen. In Sachen Akkupflege empfehlen die meisten Experte, ungenutzte Lithium-Ionen Akkus etwa alle sechs Monate auf 40 bis 60 % nachzuladen werden. Ein Entladen unter 40 % sollte möglichst vermieden vermieden werden. Null oder 100 Prozent Ladung bedeutet "Stress" für die Zellen.

Taschenfernseher mit Akku-Ladeeinrichtung

Das klingt praktisch, nicht? Während eigentlich alle DVB-T Modelle mit Lithium-Ionen Akku über eine solche Einrichtung verfügen, ist sie bei Modellen für herkömmliche Rundzellen sehr selten anzutreffen Und sie funktioniert meist nur mit den teuren (und schwer erhältlichen) Original-Akkus: Nähere Informationen dazu unter Tipps & Tricks.

Energieverbrauch und Nutzungsdauer

In aller Regel ist der maximale Energieverbrauch eines Taschenfernsehers auf dem Typenschild angegeben, er liegt bei den hier vorgestellten Geräten typischerweise zwischen 2 und 5 Watt. Im praktischen Gebrauch wird ein Taschenfernseher mit 4 randvollen NiMH-Akkus (Kapazität z.B. 2.000 mAh) bei einem angegebenen Verbrauch von 2,5 Watt etwa 3,5 Stunden arbeiten (4 Zellen * 1,2 Volt * 2 Ah / 2,5 Watt). Die Rechnung ist zwar etwas vereinfacht, kommt aber in der Praxis meist ganz gut hin.

Steckernetzteile und Adapter für Auto und Wohnmobil

Zu den zuverlässigsten Mitteln, einem Taschenfernseher das Lichtlein auszublasen, gehören Überspannung und falsche Polarität. Das gilt sowohl für ältere "Batteriegeräte", als auch für die aktuellen Modelle mit integriertem Akku. Eigentlich sollte das der so genannte EIAJ-Standard verhindern, aber leider halten sich nicht alle Hersteller bei allen Modellen daran. Sehr hilfreich bei Auswahl und Anschluss eines fremden Steckernetzteils oder eines Kleingeräteadapters für den Zigarettenanzünder im Auto sind daher die Polaritätskennzeichnung (in der Regel neben der Buchse für's Netzteil) und das Typenschild des Fernsehers:

Fremdspannungsbuchse eines CASIO EV-200Typenschild eines CASIO EV-200 mit Angaben zur Stromversorgung

Bei diesem Beispiel muss der Adapter bei 6 Volt mindestens 600 mA Dauerstrom liefern (3,6 Watt durch 6 Volt gleich 0,6 A bzw. 600 mA) und "Minus" muss am inneren Kontakt des Steckers anliegen. Der vom Netzteil maximal bereitgestellte Strom darf ruhig höher liegen (der Fernseher "nimmt" sich, was er braucht), die Spannung jedoch nicht. Wenn Sie die Investition für ein Originalnetzteil scheuen oder dieses nicht mehr erhältlich ist, achten Sie bitte sehr sorgsam auf Spannung und Steckerbelegung des Alternativproduktes.

Bitte auf jeden Fall stabilisierte Netzgeräte / Kleingeräteadapter in Schalttechnologie verwenden. Diese sind ausgesprochen leicht und verarbeiten meist zwischen 90 und 240 Volt Netzspannung - Kostenpunkt: ab 10 Euro.

P.S.: Apropos Polarität des Netzteiles ... das Ladegerät vieler alter NOKIA Handys würde hinsichtlich Stecker, Spannung und Leistung prima für viele analoge Taschenfernseher von CASIO passen, z.B. den EV-510. Leider stimmt die Polarität nicht. Also BITTE NICHT AUSPROBIEREN.


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Update: 20.03.2023